Österreich-News

Asylanträge haben sich 2022 mehr als verdoppelt

Deutlich mehr Menschen als noch vor einem Jahr um diese Zeit haben nun in Österreich einen Asylantrag gestellt. 

Tobias Kurakin
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Seit August steigt die Zahl der Asylanträge in der EU. Die meisten Anträge stammen von Anträgen afghanischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern.
Seit August steigt die Zahl der Asylanträge in der EU. Die meisten Anträge stammen von Anträgen afghanischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern.
Jochen Eckel / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Knapp 900 Asylanträge pro Woche wurden heuer im Durchschnitt in Österreich gestellt. Im Vergleich zu 2021 verzeichnet Österreich damit mit 11.120 Flüchtlingen (6.455 Männer, 1.060 Frauen, 3.600 Minderjährige) den relativ höchsten Anstieg von Schutzsuchenden (+120 Prozent) in der gesamten Europäischen Union.  

Antragssteller haben nur wenige Chancen auf positivem Bescheid 

Die meisten Antragsteller stammen laut der "Kronen Zeitung" aus Afghanistan, Syrien, Tunesien. Für sie wird es aufgrund der geltenden Rechtslage nur sehr schwer möglich sein, einen positiven Asylbescheid zu erlangen. So kam es zu insgesamt 10.955 negative Entscheidungen, darunter fallen aber auch Asylanträge der vergangenen Jahre.  Bei medizinischen Untersuchungen wurde zudem festgestellt, dass es sich bei knapp der Hälfte der angeblich Minderjährigen in Wahrheit um Erwachsene handelt.

Auch in Österreichs Nachbarländern ist mittlerweile ein starker Anstieg der Flüchtlingszahlen zu registrieren. In Slowenien stiegen die Anträge demnach um 106 Prozent, in Ungarn um 94 Prozent gegenüber dem Vergleich zum Vorjahr. Ungarische Behörden würden demnach pro Woche knapp 600 Aufgriffe melden. 

Österreichs Innenminister Gerhard Karner von der ÖVP hat nun angekündigt, die Binnengrenzkontrollen zu Slowenien und Ungarn ab 12. Mai bis 11. November weiter zu verlängern. Selbstverständlich "verhältnismäßig und angepasst an die jeweiligen Bedrohungslagen“. Zuletzt hatte der EU-Gerichtshof verkündet, dass Binnengrenzkontrollen nur in Ausnahmefällen in Ordnung seien – für weitere Diskussionen könnte also nun gesorgt sein. 

Ukrainer mit Sonderstatus 

Nicht einberechnet in die Asylzahlen werden die Ukrainer, die vor Putins Aggressionen nach Österreich fliehen. Sie haben einen Sonderstatus. Karner sagt dazu gegenüber der "Krone": "Kriegsvertriebene bekommen bei uns Hilfe und Schutz für mindestens ein Jahr. Um dies aber auch weiter zu ermöglichen, ist auch eine konsequente Linie im Asylbereich notwendig“.

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